Jürgen Rendtel's fireball page 1




1998 January 25, 19h 13m 56s +-2s UT = 20h 13m 56s +-2s MEZ

Feuerkugel mit möglichem Meteoritenfall

Possible meteorite dropping fireball

Last update: 1998 February 10

A fireball of about -8m apparent brightness was observed visually (Manuela Trenn, Potsdam; Sven Näther, Potsdam; Sabine Wächter, Alberice/Czech Republic) and photographed by five photographic camera stations of the European Network (EN). One of these stations is located in Potsdam (#33), the others are in the Czech Republic. There is a network of camera stations for detecting bright meteors, covering parts of Germany, the Czech Republic, the Netherlands and Slovakia.
The fireball of January 25 was not exceptionally bright. So it was thought to be a mere `routine event'. A closer look at the trajectory as obtained from the different stations showed, that the terminal point of the luminous trail was as low as 30 km above the Earth's surface (preliminary analysis of photos from Potsdam, Ondrejov, and Svratouch). Furthermore, the trajectory was almost vertical (13o against the vertical), thus keeping the length of the luminous trajectory relatively short (approx. 35 km). These circumstances indicate that there MAY BE a little material left, and a small meteorite MAY HAVE FALLEN south of Hoyerswerda towards Kamenz.
Meanwhile we received a few further reports. Witnesses closer to the terminal point of the trajectory saw the bright fireball and reported sounds some time after the fireball disappeared. All this information is collected and will be used to reduce the size of the potential search area.
The image shown above is a part of the Potsdam camera photograph. The long curved parallel trails are from the stars during the exposure (from 16h54mUT to 22h01mUT), the one curved trail is from an airplane and the straight line close to the southern horizon is the fireball.
Harald Seifert et al. of the Dresden group of the AKM visited the possible impact region, but found no additional hints. The suspected fall area is covered by forests and grassland and some remains of old strip mining.

Die hier gezeigte, etwa -8m helle Feuerkugel wurde visuell beobachtet von Manuela Trenn (Potsdam), Sven Näther (Potsdam) und Sabine Wächter (in Alberice/Tschechien) sowie von fünf Stationen des Europäischen Netzes (EN) fotografiert. Eine dieser Stationen befindet sich in Potsdam (#33), die anderen in Tschechien. Das Kameranetz überdeckt Teile Deutschlands, Tschechiens, der Niederlande und der Slowakei. Der deutsche Teil des Kameranetzes wird vom Institut für Planetenerkundung des DLR und von Amateurastronomen (privat) betrieben und vom Arbeitskreis Meteore e.V. betreut.
Die Feuerkugel vom 25. Januar um 20h13m56s+-2s MEZ war nicht außergewöhnlich hell. Daher wurde sie zunächst als `Routine-Ereignis' behandelt. Erst das Zusammenfügen der Aufnahmen der verschiedenen Stationen zeigte, daß der Endpunkt der leuchtenden Bahn nur 30 km über der Erdoberfläche lag. Während die Spur von Potsdam aus gesehen nur knapp über dem Südhorizont verlief, erschien die Feuerkugel für die tschechischen Stationen ebenso tief in nördlicher Richtung.
Die nun agegebenen Daten stammen von der vorläufigen Auswertung der Aufnahmen der Stationen Potsdam, Ondrejov und Svratouch. Danach verlief die Flugbahn fast senkrecht (13o gegen die Senkrechte geneigt) durch die Atmosphäre, so daß das Objekt die Atmosphäre auf etwa dem kürzesten möglichen Weg durchquerte. Die leuchtende Bahn - entlang der Material abgetragen wird - war nur etwa 35 km lang. Das sind günstige Bedingungen dafür, daß Reste des Materials den Durchflug durch die Atmosphäre überstanden haben und als kleiner Meteorit (etwa in der Größenordnung 100 Gramm) in der südlich von Hoyerswerda - Richtung Kamenz niedergefallen sein KÖNNTEN.
Inzwischen liegen uns einige weitere Berichte vor, die sowohl die Feuerkugel betreffen als auch Schallwahrnehmungen. Diese Informationen werden herangezogen, um das mögliche Suchgebiet einzugrenzen. Eine Suche nach einem Meteoriten ist ohnehin nur sinnvoll, wenn sich das Areal auf weniger als 1 km eingrenzen läßt und die Oberfläche zum Auffinden geeignet ist. Dichter Wald oder industrielle Anlagen sind beispielsweise ungeeignet. Der letzte Stand läßt eine Suche angesichts der geringen Endmasse nicht sinnvoll erscheinen.
Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus dem Foto der Potsdamer Station. Der gesamte Himmel wird mittels einer Fischaugenoptik auf einem Film abgebildet. Das Abbild des Himmels hat einen Durchmesser von 82 mm und zeigt natürlich auch Objekte am Horizont. Typische Belichtungszeiten liegen in der Größe von einigen Stunden. Aufnahmen werden in jeder wolkenfreien Nacht angefertigt.
Die langen gekrümmten, parallelen Spuren rühren von den Sternen her, die während der Belichtungszeit (17h54m bis 23h01mMEZ) durch das Bildfeld liefen. Die andere gekrümmte Spur wurde von einem Flugzeug verursacht. Die gerade Strichspur in Richtung des südlichen Horizonts ist die Spur der Feuerkugel.
Harald Seifert war mit einigen Mitgliedern der Dresdener AKM-Gruppe in der Region des möglichen Falls. Dort ergaben sich jedoch keine weiteren verwertbaren Informationen. Das Suchgebiet ist von Waldflächen, Wiesen und Resten ehemaliger Tagebaue bedeckt. Angesichts der erwarteten Restmasse in der Größenordnung von 100 Gramm oder weniger erscheint eine systematische Suche wenig sinnvoll.
In der Presse konnte man allerdings einen anderen Eindruck erhalten. Eine "nette" Überschrift fand z.B. die BZ - Cottbus entging knapp einer Katastrophe (Bild 740 k).


Eyewitness reports / Berichte von Augenzeugen (In German / auf deutsch)

Preliminary results of the analysis of the photographs obtained by the stations #20 (Ondrejov), #9 (Svratouch) and #33 (Potsdam). Images from the stations #15 (Telc), #14 (Cervena hora) and #16 (Lysa hora) may help to improve the data. Pavel Spurny wrote: "I do not expect any dramatic changes of preliminary results presented in the enclosed table. It is probable that several small pieces in order of tens of grams landed on the Earth near the small town Kamenz but such small size of meteorites is not suitable for any systematic search of meteorites."
Vorläufige Ergebnisse der Auswertung der Fotos von den Stationen #20 (Ondrejov), #9 (Svratouch) und #33 (Potsdam). Aufnahmen der Stationen #15 (Telc), #14 (Cervena hora) und #16 (Lysa hora) werden noch ausgemessen, werden aber nach Auskunft von Pavel Spurny das Ergebnis nicht mehr merklich verändern. Wahrscheinlich sind einige Stücke von einigen -zig Gramm in der Nähe von Kamenz gelandet, doch ist wegen der geringen Größe der Meteorite eine systematische Suchaktion nicht sinnvoll.

Final result / Endgütige Daten der Auswertung aller verfügbrane Aufnahmen des EN.


Links:

The International Meteor Organization
Tom McEwan's NLC page: NLC
Space weather
Solar data
My `official' homepage
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Arbeitskreis Meteore e.V.



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last updated: 1999 May 31



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