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Die Totale Sonnenfinsternis am 11. August 1999

Erlebnisse und Berichte

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Eine größere Gruppe des Arbeitskreises Meteore e.V. war zur Beobachtung der Sonnenfinsternis und der Perseiden nach Bulgarien gereist. Der Kernschatten des Mondes bewegte sich von Süddeutschland aus weiter über Österreich, Ungarn, Rumänien nach Bulgarien zum Schwarzen Meer. Die Dauer der Totalität war mit 2min 20s auf der Zentrallinie praktisch gleich der in Deutschland. Unser Beobachtungsort befand sich nördlich der Landspitze bei Kavarna direkt an der Küste des Schwarzen Meeres.



Das Wetter spielte in dieser Gegend sehr gut mit: Es gab am ganzen Tag der Finsternis nicht eine Wolke... Also konnten wir, ebenso wie einige tausend extra wegen der Finsternis dorthin gereiste Beobachter, den gesamten Ablauf gut verfolgen. Die meisten hielten sich ziemlich dicht gedrängt an einem schön gelegenen Abschnitt der Steilküste bei Kamen Bryag auf. Wir hattes uns einen etwa 1 km weiter nördlich gelegenen freieren Platz ausgesucht. Das erlaubte einen ungestörten Runumblick, was sich besonders bemerkbar machte, als der Kernschatten des Mondes heranfegte und nach der Totalität über das Schwarze Meer in Form einer düsteren Wand wieder davonraste. Am beeindruckendsten ist natürlich die Sonnenkorona:





Aus den Einzelaufnahmen während der Totalität hat André Knöfel eine Animation zusammengebastelt. Die Belichtungen nehmen zur Mitte der Finsternis immer mehr zu, so dass dann die äußeren Bereiche der Korona sichtbar werden:





Direkt am Sonnenrand werden bei größerem Abbildungsmaßstab Protuberanzen sichtbar. Dieses Foto gelang Frank Enzlein mit 1500 mm Brennweite von Nordfrankreich aus, wo sich einige Mitglieder des AKM kurzentschlossen zur Beobachtung hinbegeben hatten:


Helligkeit

Durch die zunehmende Bedeckung der Sonnenscheibe sinkt die Helligkeit stetig. Am auffallendsten ist die Helligkeitsabnahme in den letzten 5 Minuten vor der Totalität. Im Gegensatz zu den warmen Farben einer abendlichen Dämmerung fällt ein fahl-blaues Licht auf. Und die Konturen der Schatten werden sehr hart, was an der sehr schmalen "Sonnensichel" liegt.
Natürlich reagiert auch die Tierwelt auf die Dunkelheit. Die Schafe einer Herde in einiger Entfernung standen beim Wiedererscheinen der Sonne wie mit einem Magneten ausgerichtet - Blickrichtung zur Sonne! Vögel verschwanden, Grillenzirpen verstummte, Hunde bellten im Dorf, Hähne krähten. Bis auf diese wenigen Geräusche war es auffallend still. Auch die tausend Beobachter waren nicht zu vernehmen - erst beim Wiedererscheinen der Sonne brandete lautes Rufen auf.
Bereits vor der Totalität war die helle Venus links der Sonne zu sehen. Genauer nach anderen Sternen habe ich nicht Ausschau gehalten - der Anblick der Korona war zu faszinierend, besonders im Fernglas...

Temperatur und Wind

Die nachlassende Strahlung der Sonne hat eine merkliche Abnahme der Temperatur zur Folge. Die gefühlte Temperatur sinkt noch mehr als die "normale" Lufttemperatur. Ein in der Sonne liegendes Thermometer zeigte einen Rückgang um mehr als 15 Grad an!
Einen "Finsterniswind" konnten wir nicht bemerken. Vielleicht ist der Einfluss des Meeres zu groß, oder es trat lediglich eine Richtungsänderung auf, die wir nicht registrierten.

Auf diesem METEOSAT-7-Bild vom 11. August 1999 um 12.00 UT sieht man den Mondschatten südöstlich des Schwarzen Meeres Richtung Iran und Pakistan als dunkle Fläche.





(Diese Seite wird weiter ergänzt.)




Beschreibung der Beobachtungen von Karlsruhe aus.

Die totalen Sonnenfinsternisse 1996-2020.

Sonnenfinsternisse 2001-2010.




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